In Panchià startend, fahren wir ins Tal hinunter und immer den Avisio entlang Richtung Auer. Das heißt, dass wir das Fleimstal hinter uns lassen und über den San Lugano-Pass ins Südtiroler Unterland fahren. Das Dorf Auer durchqueren wir, fahren unter der Brennerautobahn hindurch und halten uns Richtung Überetsch. An der Radstation folgt ein Kreisverkehr, an dem wir die Straße Richtung Kalterer See einschlagen. Der Kalterer See ist der größte natürliche See Südtirols, liegt 216 Meter über dem Meer und ist nur rund 20 Kilometer von Bozen entfernt. Von hier fahren wir genüsslich durch Weinberge und Apfelwiesen, die im Frühjahr spektakulär blühen und im Sommer Nachschub an Südtiroler Weinen und Äpfeln liefern.
Vorsicht allerdings: Bei all dem, was es hier zu bewundern gibt, sollte man die Abzweigung (eine leicht ansteigende Kreuzung) auf den Mendelpass nicht verpassen, denn sonst verpasst man eine der beeindruckendsten Passstraßen Südtirols. In zahllosen Kehren schraubt man sich höher bis hinauf zur Passhöhe, von der man einen einmaligen Blick auf das gesamte Etschtal, den Latemar im Hintergrund und Südtirols Landeshauptstadt Bozen leicht links genießen kann. Vom Mendelpass aus fahren wir hinunter in das Gebiet des Nonsberges bis nach Fondo, wo man sich immer rechts haltend auf die Straße auf den Gampenpass einbiegt. Wer Zeit hat (und die sollte man sich nehmen), sollte von Fondo aus einen rund einen halben Kilometer langen Abstecher zum Lago Smeraldo machen, einem wunderschönen Bergsee, der seinen Namen „Smeraldo“ heißt Smaragd nicht umsonst trägt.
Nach dem Abstecher zum See fahren wir also weiter zum Gampenpass, durch ausgedehnte Wiesen und Wälder auf einer angenehm zu befahrenden Straße. Haben wir den Pass erreicht, führt die Straße bergab nach Lana, von wo aus wir einen Abstecher in die Kurstadt Meran machen können. Ansonsten (und eventuell auch nach dem Abstecher) geht’s von Lana aus nach Santa Geltrude, zunächst auf einer kurvigen Straße schnell Höhe gewinnend, danach durch das langgezogene Tal vorbei an einem Stausee und am Dorf St. Pankraz bis zur Abzweigung hinauf auf den Nonsberg, der durch einen Tunnel mit dem Ultental verbunden ist.
Hat man diesen Tunnel einmal hinter sich gelassen, fährt man in Richtung Cles und stößt dabei auf eine Kreuzung, an der man rechts abbiegt, um in das Val di Sole und auf den Tonale-Pass zu gelangen. Hier halten wir uns links (die Richtung ist immer noch jene nach Cles) und fahren am Santa Giustina-See vorbei. Diesen sollte man genauer unter die Lupe nehmen, ist seine 152 Meter hohe Staumauer doch ein beeindruckendes Bauwerk. Bei ihrer Fertigstellung 1951 war sie die höchste Staumauer Europas, hatte fünf Jahre Bauzeit hinter sich und mehr als 110.000 Kubikmeter Beton verschlungen.
Über den Nonsberg hinab geht es vorbei an endlosen Apfelplantagen, ist der Trentiner Nonsberg doch die Heimat des „Melinda“-Apfels. Haben wir den Nonsberg aber einmal hinter uns gelassen, folgen wir der Beschilderung Richtung Mezzocorona, wo wir am Dorfausgang links die berühmte Sekt- und Weinkellerei Rotari sehen können. Die nächste Landmarke, an der wir uns orientieren, ist eine Brücke mit hohen Zementbögen, an der wir zunächst rechts und nach weiteren 150 Metern links Richtung Cembratal abbiegen. Wir lassen demnach das Etschtal, das wir überquert haben, wieder hinter uns und fahren hinauf zum kleinen Dorf Palù di Giovo, das gleich zwei italienische Radheroen hervorgebracht hat: Francesco Moser und Gilberto Simoni.
Moser, Radprofi von 1973 bis 1988, gewann einen Giro d’Italia und eine ganze Reihe von Radklassikern (darunter drei Mal Paris-Roubaix, zwei Lombardei-Rundfahrten, einmal die Fleche Wallonne, einmal Gent-Wevelgem und einmal Mailand-Sanremo), wurde Straßen- und Bahnweltmeister und stellte den Stundenweltrekord auf. Sein jüngerer Kollege Simoni, Profi von 1994 bis 2010, konnte dagegen zweimal den Giro d’Italia im rosa Trikot beenden (2001 und 2003), wobei er vor allem als ausgezeichneter Kletterer zu brillieren wusste nicht nur beim Giro, sondern auch bei allen anderen großen Rundfahrten.
Erst nach Palù di Giovo stoßen wir auf die eigentliche Einfahrt ins Cembratal, müssen demnach links abbiegen und der Straße durch das ganze Tal folgen, bevor wir wieder ins Fleimstal kommen. Von Molina di Fiemme aus halten wir uns immer auf der Talstraße, bis wir zur Ausfahrt nach Ziano kommen. Von dort gelangen wir zurück nach Panchià.
Länge | 233 km |
Schwierigkeiten | Medium |
During | 5.00 h |
Albergo Panorama ***
Via Templari, 51 - I-38030 Panchia' (TN) Val di Fiemme info@albergopanorama.it T. +39 0462 813137 F. +39 0462 810136 M. +39 335 74 29 377 GPS N 46.286335 E 11.548111 MwSt. Nr. 01096690225